Cypripedium x 'Ulla Silkens'
Die Hybride 'Ulla Silkens' geht auf Cypr. reginae x Cypr. flavum zurück und ist ein weiteres Highlight unter den Cypripedien-Kreuzungen. Der Züchter S. Malmgren ließ sie 1996 registrieren.
Ebenso wie 'Gisela' wird sie wegen ihrer Unkompliziertheit und Wuchsfreudigkeit als "Einsteiger-Orchidee" angepriesen, was, einmal angewachsen, auch nach meiner Einschätzung durchaus in Ordnung geht.
Die Pflanzen werden recht groß (40 - 60 cm!), bei mir lagen sie die ersten 2 - 3 Jahre am unteren Wert dieses Rahmens, was ich als ausreichend und angenehm angesehen habe, zwischenzeitlich steigen sie dann aber doch auf 60 cm und noch etwas mehr.
Wegen ihrer Wuchsfreudigkeit kann und sollte diese Hybride im Vergleich zu den anderen Cypripedien die eine oder andere Düngergabe zusätzlich erhalten.
Wie bei ihrem Elternteil Cypr. reginae erfolgt der Austrieb auch bei 'Ulla' ab Mitte April recht spät, dafür zieht sich dann auch bei ihr die Blüte bis Mitte oder sogar Ende Juni, je nach Witterung, und beendet die jährliche Blütenzeit der Cypripedien.
Überhaupt ist Cypr. reginae bei dieser Kreuzung sehr dominant: Sie weist die gleichen behaarten Blätter und Stiele auf, mit den selben positiven Folgen in Bezug auf Schnecken-Unanfälligkeit und Toleranz gegenüber einer erhöhten Sonneneinstrahlung.
Zusammengefasst: Falls Sie mit der Kultur von Cypripedien in Ihrem Garten beginnen wollen, dann sollten Sie es mit dieser Kreuzung versuchen.
Ich selbst habe mir erst im Frühjahr 2004 die ersten blühfähigen Pflanzen dieser Sorte (3 Stück getopft) zugelegt nach einer im Sommer 2003 erfolgten Vergrößerung meines Orchideen-Beetes.
Ein Trieb wurde binnen 2 oder 3 Wochen faulig, wahrscheinlich durch eine Beschädigung beim Transport oder beim Einpflanzen. Leider war auch das Rhizom nicht mehr zu retten.
Die beiden anderen wuchsen problemlos aus, jedoch ohne Blüte. Auch in 2005 war noch kein Blütenansatz festzustellen, dafür brachten die beiden verbliebenen Rhizome dann in 2006 jeweils zwei Triebe hervor, hiervon je einer mit Blüte. Seither ist der Zuwachs des Horstes stabil und reichlich, trotz des Wurzeldrucks einer in der direkten Nachbarschaft befindlichen Koniferenhecke.
'Ulla' ist dafür bekannt, dass die Blütenzeichnung von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Besonders erfreut war ich daher anfangs, dass eine der beiden Pflanzen eine doch deutlich von Cyp. reginae abweichende gepunktete Zeichnung aufwies, die andere war im Schuh violett geflammt mit Punktierungen.
Auch hier treten allerdings Unterschiede in der Färbung von Jahr zu Jahr auf abhängig von den Temperaturen im Fühjahr beim Austrieb und der Blütenbildung, sodass z.B. im Jahr 2008 alle Blüten gepunktet waren, in 2009 wieder teils - teils.
Im März 2008 konnte ich eine Pflanze dieser Kreuzung erwerben und pflanzen, die weisse Blüten hervorbringen sollte. Im ersten Jahr erschien noch keine Blüte, dafür aber im Frühjahr 2009, wovon das Foto oben links stammt (siehe auch die weiteren, als Lightbox per Klick auf das eingeblendete Foto abrufbaren Bilder der Blüte bis ins Jahr 2013 hinein.)