Dactylorhiza majalis

- 'Breitblättriges Knabenkraut' -




Dactylorhiza majalis Das Breitblättrige Knabenkraut (Orchidee des Jahres 1989) ist auch in Deutschland wie in ganz Mitteleuropa, ostwärts bis zum Ural, nördlich bis Schweden und Norwegen, südlich bis Nordspanien und Norditalien beheimatet.

Seine natürlichen Standorte sind Nasswiesen, Flach- und Quellmoore und es bevorzugt kalkreiche Böden in sonniger oder halbschattiger Lage.

Die Wuchshöhe erreicht etwa 30 cm, bei einigen Varitäten auch bis 50 cm. Das Blattwerk ist teils bräunlich gefleckt, teils ungefleckt, der walzenförmige, dichtblütige Blütenstand rot bis violett.

Eine Hilfe bei der Unterscheidung von Pflanzen aus der maculata-Guppe zur majalis-Gruppe bietet der Blütenstängel: Ist er hohl, was man schon durch leichten Druck zwischen Daumen und Zeigefinger bemerkt, deutet das auf majalis, ist er hingegen fest und fleischig, gehört das zu maculata. Außerdem ist die untere Lippe der Blüten bei majalis eher rundlich und nur unscharf dreizackig (siehe Foto unten), wohingegen die Lippe von maculata deutlich dreigezackt ist.

Die Blütezeit von D. majalis liegt zwischen Mai und Juni über etwa 4 Wochen.

Von den auf dem Foto oben abgebildeten, als D. majalis erworbenen Jungpflanzen dürfte die vordere jedenfalls keine reine Art, eher eine majalis-Hybride sein. Die Blüten sind noch etwas mickerig. Kräftigere, ältere Exemplare tragen entsprechend größere, prachtvollere Blütenrispen.

Obwohl Dactyl. majalis als einfach in der Kultur gilt, ist diese Sorte bei meinem ersten Versuch im Jahr 2000 schon im ersten Winter eingegangen aus Gründen, die mir bis zuletzt verschlossen blieben.

Dactylorhiza majalis

Im Frühjahr 2007 habe ich mit dem Erwerb von drei neuen Knollen einen weiteren Versuch gestartet, wobei diese Pflanzen zunächst als zweiter Teil einer Container-Bepflanzung gemeinsam mit dem Cypripedium pubescens ausgewählt wurden.

Das Knabenkraut ist unter den offensichtlich optimalen Wachstumsbedingungen allerdings so hoch geworden, dass sich hierdurch ein optisch unschönes Bild des Kübels ergab. Deshalb wurde es im Herbst 2007 noch einmal ins Beet umgesetzt.

Von dort wanderte dann 2009 eine Pflanze ins Moorbeet, wo sie im Folgenden auch die großräumigen Verpilzungen der anderen Arten überstanden hat. - Im Moor war es mir zu heikel, sie in reinen Torf zu setzen; das Pflanzloch wurde mit einem Gemisch aus Sand, Bims und Weißtorf gefüllt. Nach drei Jahren ist sie verschwunden. Zwei weitere wurden an den Rand des Moorbeets gesetzt, wo sie ebenfalls recht feucht und vollsonnig bis heute stehen.