Cypripedium flavum
- 'Gelber Frauenschuh' -
Cypripedium flavum, der 'Gelbe Frauenschuh', stammt ebenfalls aus China. Dort wächst er auf grasbewachsenen, bebuschten Hängen und in offenen, lichten Wäldern auf Höhen um 2.000 bis knapp 4.000 m.
Wie die meisten Frauenschuh-Arten gedeiht auch diese in einem kalkhaltigen Substrat am besten, wobei auf eine gute Durchlüftung in ihrem Fall besonderes Augenmerk gerichtet werden sollte. Besonders in den Wintermonaten muss übermäßige Nässe vermieden werden, so dass sich gegf. eine Abdeckung der Pflanzstelle mit einer aufgelegten Scheibe oder einer Lage Luftnoppenfolie anbietet, und zwar nicht zum Frost- sondern zum Nässeschutz.
Die Triebe erreichen eine Wuchshöhe um etwa 30 cm, mitunter bis zu 50 cm.
Der besondere Reiz dieser Art liegt in ihren zitronengelben Blüten bei meist ein-, selten zweiblütigen Stängeln. Das reine Gelb wird von einer schönen, karminroten Strukturierung begleitet, die teils in Form einer Aderung des Sepalum, teils durch eine leichte Punktierung des Schuhs hervortritt. Die Größe der Blüten liegt meist zwischen der von Cyp. calceolus und Cyp. macranthos, wobei der Schuh oft etwas "platter", also nicht so eiförmig oder rundlich ausfällt.
Die Blüte fällt in den Zeitraum Mai/Juni, so dass flavum seine volle Pracht in der Mitte der Blütezeit der Cypripedien entfaltet.
Von dieser Art gibt es auch eine Varität mit weißen Blüten, die man jedoch nur recht selten im Handel unter der Bezeichnung Cyp. flavum alba oder album findet.
Weil die Kultur durch die Nässeempfindlichkeit des Gelben Frauenschuh als etwas heikel gilt, sollte man bei Interesse an dieser Art zunächst etwas an Erfahrungen mit anderen, einfacheren (Natur-)Arten der Cypripedien sammeln, bevor sich dieser Schönheit zugewendet wird.
Eine erste doppeltriebige Mutterpflanze habe ich im Mai 2008 als Containerware bei einem Züchter erworben und an geschützter Stelle direkt neben die ebenfalls schwierige Cyp. planipetalum gesetzt. Obwohl ich auf diese Weise die beiden Diven ständig im besonders aufmerksamen Blick halten konnte, hat sie den ersten Winter nicht überlebt und ist verfault. Im Frühjahr 2009 wurde daher nochmal ein neuer, diesmal dreitriebiger Stock gesetzt, von dem das Bild oben stammt. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war die Blüte gerade erst aufgegangen, sodass die gelbe Färbung noch etwas grünlich überlagert ist. Der Stock hat sich in den Folgejahren etabliert, wenn auch ohne nennenswerten Zuwachs.