Orchis simia

- 'Affen-Knabenkraut' -




Das Affen-Knabenkraut, Orchis simia, verdankt seinen Namen dem affenartigen Aussehen der Einzelblüten.

Als wärmeliebende Art kommt es vornehmlich im Mittelmeerraum, in Kleinasien, dem Kaukasus, Nordafrika und West- sowie Mitteleuropa vor. Die nicht sehr großen, gefährdeten Bestände Deutschlands beschränken sich hauptsächlich auf den Süd-Westen (Baden-Württemberg, Saarland).

Seine natürlichen Vorkommen sind auf meist kalkhaltigen, mageren Böden in Halbtrockenrasen und Wiesen mit allenfalls halbschattigem, bevorzugt jedoch sonnigem Stand.

Die Pflanzen werden etwa 20 - 45 cm hoch mit einer Blütezeit gegen Ende April und im Mai.

Eine Besonderheit bei der Blüte ist das Aufblühen der Einzelblüten an der Rispe von oben nach unten. An diesem Merkmal lässt sich oft auch ein einfache Abgrenzung zu einigen ansonsten sehr ähnlichen, im Aussehen kaum zu unterscheidenden Hybriden vornehmen.

Das Affen-Knabenkraut zieht ebenfalls nach der Blüte ein mit erneutem Austrieb im Herbst und einer wintergrünen Blattrosette. Hierzu kann auf die Ausführungen auf der vorhergehenden Seite zu Orchis purpurea verwiesen werden.

Eine erste Pflanze dieser Art erwarb ich im Frühjahr 2010 als Jungpflanze, so dass ich aus eigener Erfahrung noch nichts zur Kultur im Garten sagen kann und mich zur Zeit darauf beschränken muss mitzuteilen, was ich mir darüber aus anderen Quellen angelesen habe oder von Dritten habe berichten lassen. Bis ins Jahr 2013 hat sie jedenfalls noch nicht geblüht, was wohl eher darauf hindeutet, dass ihr die hiesige Kultur nicht so recht zusagt. Affen-Knabenkraut, Orchis simia - Knolle aus dem Frühjahr 2010

Schon im Buch von "Kohls / Kähler" wird darauf hingewiesen, dass bei der heimischen Pflege der Bedarf von Orchis simia nach einem warmen Standort Probleme insbesondere in niederschlagsreicheren Gebieten mit sich bringen kann bedingt durch Fäulnisbildung an der Knolle. Hinzu kommt hierbei sicher auch die mangelnde Toleranz gegenüber salzhaltigen und stickstoffreichen Böden, so dass vor allem auf eine geschützte Pflanzstelle mit sehr durchlässigem Substrat ohne jede Staunässe und möglichst weitgehend ohne organische Bodenanteile zu achten ist.

Ich habe ihr also einen Standort zukommen lassen, der von einer angrenzenden Terrassenüberdachung noch etwas gegen Niederschläge geschützt wird.

Als Substrat wurde ein rein mineralisches, grob-strukturiertes gewählt aus scharfem Sand, Bims (5-10 mm), etwas Seramis und Waldboden unterlegt mit einer zusätzlichen Drainageschicht aus grobem Blähton.

Nach drei Jahren war die Pflanze bei mir verschwunden, ohne je zur Blüte gekommen zu sein.